Halsspannstab (truss rod)

Alle Gitarren und Bässe mit ausschließlich Stahlsaiten besitzen in der Regel einen Halsspannstab (truss rod). Bereits in den frühen 20er Jahren erfand Lloyd Loar, Entwickler der US amerikanischen Fa. Gibson Guitar Corporation den einstellbaren Stahlspannstab in den Hälsen der Gitarren. Bis in die frühen 50er Jahre durfte wegen des Patentrechtes nur Gibson solche Halsstäbe verbauen. Diese integrierten Halsstäbe wirken der Zugkraft der Saiten entgegen und sorgen dafür, dass sich der Hals samt Griffbrett nicht nach vorne oder hinten verbiegt. Ist die Spannung des Halsstabes zu groß, ist der Hals ganz gerade oder er biegt sich nach hinten. Die Saiten berühren dann schnell das Griffbrett oder schnarren. Ist die Spannung zu gering, biegt sich der Hals zu weit nach vorne und die Saitenlage wird zu hoch. Ein präzises Bespielen ist dann sehr schwierig. Die Einstellung des truss rods erfolgt in der Regel mit einem Imbusschlüssel am Kopf der E-Gitarre. Bei Les Paul Modellen und SGs ist eine Adeckung über die Einstellvorrichtung geschraubt, die man vorher entfernen muss. Bei Westerngitarren kann es sein, dass die Einstellung vom Schallloch aus erfolgt. Bei allen Einstellarbeiten am Halsstab ist Vorsicht geboten! Am besten nie mehr als eine halbe Umdrehung auf ein Mal nachstellen. Im Zweifel ist es immer besser einen Profi ans Werk zu lassen. Ist der Halsspannstab einmal gebrochen, dann ist die E-Gitarre (bei verleimtem Hals) reif für den Müll!

 


Hals nachstellen bei einer Westerngitarre

Hals nachstellen bei einer Stratocaster